Üblicherweise kennen Unternehmen ihre Kund:innen nur aus der eigenen Perspektive. In einer Zeit, wo eine Krise nach der anderen die Wirtschaft bremst, reicht das aber nicht aus, sagt Michael Kolb, Mitglied des Vorstand von ACREDIA Versicherung AG.
Zahl der Firmenpleiten steigt
Hohe Inflation, steigende Zinsen und die angespannte Energiesituation hinterlassen Spuren in der Wirtschaft. Im ersten Halbjahr 2023 mussten 2.600 Unternehmen laut KSV1870 Insolvenz anmelden, das sind um 11 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Damit liegt die Zahl der Firmenpleiten bereits über Vorkrisenniveau von 2019. Tendenz steigend.
Michael Kolb, Vorstandsmitglied bei Acredia, der führenden Kreditversicherung in Österreich, sieht noch keinen Grund zu Panik, mahnt aber zur Vorsicht: „Nach dem Wegfall der Covid-Hilfen hat sich das Insolvenzgeschehen normalisiert. Die Wirtschaft ist aber ein komplexes System, wenn ein Rädchen blockiert, dann hat das Auswirkungen auf das ganze Werk. Unternehmen sollten daher besonders genau prüfen, mit wem sie Geschäfte machen.“
Daas Interview mit Michael Kolb erschien am 14. September in die wirtschaft.